Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta): ein häufiger Besucher von Nisthilfen
Erkennungsmerkmale
Größe: 10-15 mm
Weibchen: schwarzer Körper mit rotem Hinterleib. Kleine Hörner am Kopf, die versteckt zwischen den Haaren liegen.
Männchen: etwas kleiner als Weibchen. Weiße Gesichtsbehaarung zusätzlich zur schwarz-roten Färbung.
Lebensraum
Im Siedlungsbereich von Dörfern und Städten. Außerhalb des Siedlungsbereiches werden sonnenexponierte Löss- und Lehmwände besiedelt.
Entwicklung
Schlupfzeitpunkt der Männchen: März (je nach Frühjahrsentwicklung auch schon im Februar), die Weibchen schlüpfen einige Tage nach den Männchen. Das Weibchen baut alleine das Nest, wobei jede Brutzelle mit einem Gemisch aus Pollen und Nektar als Futtervorrat für die Nachkommen ausgestattet wird. Auf diesen Vorrat wird ein Ei gelegt. Nachdem die Larve geschlüpft und den Vorrat in ihrer Brutzelle gefressen hat, verpuppt sie sich in einem Kokon und entwickelt sich noch in derselben Saison zum erwachsenen Tier. Die Biene überwintert im Kokon und ist erst im kommenden Frühling, wenn sie wieder von Blüte zu Blüte fliegt, für uns zu sehen.
Was ist wann zu sehen:
Nistweise
Die Gehörnte Mauerbiene nistet in Hohlräumen und nimmt auch Nisthilfen gerne als Nistplatz an. Das Weibchen legt die Nester meist in einer Linie mit bis zu 12 Zellen an. Als Baumaterialien dienen Lehm und Erde, welche mit Speichel vermischt werden. Das Weibchen verbringt 4-6 Wochen damit, die Brutzellen zu bauen. Dabei wird eine Zelle nach der anderen gebaut, mit Futtervorrat versorgt, mit einem Ei versehen und danach verschlossen. Mit Hilfe von Wänden aus Lehm sind die einzelnen Zellen voneinander getrennt und das Nest wird nach der letzten Zelle mit einem dicken Pfropfen aus Lehm verschlossen. Das Männchen ist am Nestbaugeschehen nicht beteiligt.
Die Gehörnte Mauerbiene bevorzugt Hohlräume mit 8-9 mm Innendurchmesser.
Ernährung
Osmia cornuta ist in der Wahl ihrer Pollenfutterpflanzen relativ anspruchslos. Sie nutzt viele verschiedene, im Frühjahr blühende, Nahrungspflanzen.
Gefährdung
Im Gegensatz zu vielen anderen Wildbienenarten in Österreich ist die Gehörnte Mauerbiene in Ihrem Bestand nicht bedroht.