Haussperling (Passer domesticus, EN: house sparrow) Familie: Sperlinge
Der so genannte „Spatz“ ist wohl der Vogel, der neben den Stadttauben uns Menschen am nächsten kommt und auch gerne unsere Brot- und Kuchenkrümeln im Café aufliest. Obwohl er scheinbar immer noch allgegenwärtig ist und es früher sogar behördlich angeordnete Vergiftungsaktionen gab, wurde in letzter Zeit ein Rückgang festgestellt. In China wurden Spatzen in den 1960er Jahren von dem kommunistischen Diktator Mao Zedong als Plage angesehen. Die Bevölkerung wurde dazu angehalten, einen ganzen Tag lang mit Töpfen und Gongs so lange die Spatzen ständig aufzuscheuchen, bis sie vor Erschöpfung starben. Da auch andere Vogelarten davon betroffen waren, brach kurz danach eine Insektenplage aus. Der Haussperling überwintert im Brutgebiet. 350.000-700.000 Brutpaare in Österreich.
Terminplan
Stimme: https://www.youtube.com/watch?v=kq2uweVz9pM
Erkennungsmerkmale: Durch die grau-weiße Kopfseite gut vom Feldsperling unterscheidbar. Das Männchen (Foto links) trägt eine graue Kappe. Größe: 14-16 cm.
Verhalten: Man sieht Haussperlinge oft in Gruppen, sogar beim Brüten macht ihnen die Nähe zu Artgenossen nichts aus.
Lebensraum: Städte und Dörfer, Kulturland
Ernährung: Samen von Gräsern, Getreide, Wildkräutern und Bäumen, Beeren, Früchte; die Jungen werden mit Insekten gefüttert.
Fortpflanzung: Oft meidet der Haussperling die herkömmlichen Nisthilfen und sucht sich stattdessen Nischen und Höhlen an Gebäuden. In das Nest legt er 2-3 Eier die er 12-14 Tage lang ausbrütet. Die Jungen brauchen etwa 2 Wochen bis sie flügge sind.
Förderung durch: Wildkräuter und Wildgräser, Beerensträucher im Garten
Feldsperling (Passer montanus, EN: tree sparrow)
Der Feldsperling ist weit verbreitet zeigt jedoch ebenfalls Rückgänge im Bestand. Auch er bleibt im Winter im Brutgebiet. 80.000–160.000 Brutpaare in Österreich.
Terminplan
Stimme: https://www.youtube.com/watch?v=6BIalplSNog
Erkennungsmerkmale: Der Feldsperling ist etwas kleiner als der Haussperling, er misst etwa 13-14 cm. Er ist gut an dem dunklen Fleck an der Kopfseite und der einfärbig braunen Kappe erkennbar. Beim Feldsperling sind Männchen und Weibchen gleich gefärbt.
! Verwechslungsmöglichkeit: siehe oben Haussperling
Verhalten: Auch Feldsperlinge sind wie ihre Verwandten sehr gesellig, man kann sie auf Stoppelfeldern bei der gemeinsamen Nahrungssuche beobachten.
Lebensraum: Anders als der Haussperling meidet der Feldsperling die turbulente Innenstadt und ist eher am Siedlungsrand und in der Kulturlandschaft zu finden.
Ernährung: Wildkräuter und Wildgräser, Samen von Getreide und Bäumen, Beeren, Früchte. Zur Brutzeit sind Insekten sehr wichtig für die Jungenaufzucht.
Fortpflanzung: Der Feldsperling baut sein Nest in Baumhöhlen. Nistkästen, die nicht direkt im Zentrum von Dörfern angebracht sind sondern zum Beispiel in ruhig gelegenen Obstgärten nimmt er gerne an.
Förderung durch: Wildkräuter und Wildgräser, Nistkästen an ruhigen Standorten
Text by Stefanie Stadler und Silvia Winter